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Im zweiten Teil dieser kleinen Rückschau zur DMS Expo 2013 geht es um die Zukunft des Web 2.0 – oder 3.0, 4.0 oder 5.0? Im Streitgespräch “Goodbye 2.0″ wurde unter anderem über das Anhängsel 2.0 gesprochen und ob wir solche Zusätze überhaupt noch brauchen, was die Herausforderungen des digitalen Business sind und wohin die Reise im Web gehen wird.
Auf die Frage, was er unter „2.0“ verstehe, antwortete Stefan Pfeiffer, Marketing Lead Social Business Europe bei IBM, in seiner Firma spreche man statt „2.0“ eher von „Social Business“, um der immer wichtiger werdenden „Vernetzung im sozialen Bereich“ im digitalen Business gerecht zu werden. Gleichzeitig bieten lauf Pfeiffer neue Tools die Chance, „Kunden in die Produktentwicklung einzubinden“, wodurch “ein geschäftlicher Mehrwert” entstehe.
Dr. Ulrich Kampffmeyer, Geschäftsführer bei PROJECT CONSULT GmbH, und zweiter Teilnehmer des “Streitgespräches” (das letztlich sehr harmonisch und konstruktiv verlief), hatte in seiner mehr als 30-jährigen Karriere in der Umsetzung und Begleitung von Projekten im digitalen Business ausreichend Gelegenheit, die Entwicklung des Web 2.0 mit zu begleiten. Seiner Ansicht nach müsse man , „sich von der Marketing-Floskel 2.0 lösen“. Das Kürzel 2.0 werde sehr inflationär eingesetzt, z.B „zum Kennzeichnen von Produkten bis hin zu Ehefrau 2.0“. Wer neue Software installiere, warte “eher auf 5.4 aufwärts“ als auf 2.0, so Kampffmeyer.
“Es geht nicht nur um Technik, es ist auch ein Kulturthema”
Eine der echten Chancen der 2.0-Mechanismen sei es, “Kunden in die Produktentwicklung” einzuspannen, so Stefan Pfeiffer. Auch Ulrich Kampffmeyer sieht in der Beteiligung echte Vorteile und rät sogar explizit dazu “alle Seiten einzubinden, wenn es um Entwicklung und Umsetzung neuer Technologien geht. Alles mitzunehmen, was “geht”, hält er hingegen nicht für sinnvoll. Statt “alle Funktionen auf einmal einzusetzen”, solle man sich “sinnvoll auf funktionale Felder beschränken” und das “Streuen von Technologien” vermeiden, um Frust zu verhindern.
Insgesamt mangelt es laut Ulrich Kampffmeyer trotz Fortschritt noch immer an “Bewusstsein über Kommunikationstechnologien”. Stefan Pfeiffer sieht ebenfalls die “Verlierer im Web 2.0″ gerade dort, wo sie “den Kulturwandel nicht mitbekommen”. Wer im digitalen Geschäft arbeitet sei laut Pfeiffer “in der Pflicht”, Kunden “an die Hand zu nehmen”, damit diese den Einsatz der Technologien lernen.
Nicht nur betrachten, was gerade sexy ist
Eines der Fazits der Diskussionsrunde ist, dass die “Zeiten des Aufbruchs in Form von 2.0″, wie Ulrich Kampffmeyer sie nennt, vorbei sind. Wichtig sei, sich das Know-How erfahrener IT-Experten in Kombination mit der Neugier der “Digital Natives” zu Nutze zu machen und nicht kurzweiligen Trends nachzulaufen. Man solle “nicht nur betrachten, was gerade sexy ist”.